Rom. Der Kapitän des gekenterten Kreuzfahrtschiffs «Costa Concordia» hat erstmals vor Gericht ausgesagt. In seiner Aussage rechtfertigte Francesco Schettino sein Handeln. Vor knapp drei Jahren war die Costa Concordia vor der italienischen Insel Giglio gekentert, 32 Menschen kamen ums Leben.
Die Tatsache, dass die Costa so dicht an die Insel Giglio gefahren sei, habe auch kommerzielle Gründe gehabt, sagte Schettino. Zudem habe er damit einem Besatzungsmitglied einen Gefallen tun wollen, das von der Insel stammt. Die Reederei habe er über die Kursänderung nicht informieren müssen. Bei dem Manöver hatte das Kreuzfahrtschiff vor knapp drei Jahren einen Felsen gerammt und war gekentert. 32 Menschen starben. Schettino muss sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Am 13. Januar 2012 gegen 22.00 Uhr geschieht vor der italienischen Insel Giglio die Katastrophe: Das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" läuft auf einen der Insel vorgelagerten Felsen auf, der Rumpf wird über fast 70 m Länge von einer Felsspitze aufgerissen. Das Schiff bekommt sofort Schlagseite und läuft in Küstennähe auf Grund. 32 Menschen kommen bei dem tragischen Unglück ums Leben. Das Gericht in Rom konzentriert sich vor allem auf den Kapitän des Kreuzfahrtriesen, Francesco Schettino. Er gab das Kommando für die Abweichung vom ursprünglich vorgesehenen Kurs und steuerte sein Schiff zu dicht am Ufer entlang. Schettino funkte keinen Notruf und verzögerte die Rettungsmaßnahmen, indem er sich weigerte, die Evakuierung des Schiffes vorzubereiten. Zu allem Überfluss verließ Schettino als einer der Ersten sein Schiff - ein Verstoß gegen den Ehrenkodex der Kapitäne. Er sei in ein Rettungsboot "gefallen", erklärte er später. Seine eigene Besatzung belastet den Kapitän jedoch schwer und erklärt, er habe sich in das Rettungsbot gedrängt. Auch der mitgeschnittene Funkverkehr mit der Küstenwache belegt, dass Schettino gelogen und sich schlicht davongemacht hat.
Ans