München. Das Verfahren gegen Formel-Eins-Boss Bernie Ecclestone ist eingestellt. Der Milliardär zahlt dafür umgerechnet 75 Millionen Euro - und ist auch weiter nicht vorbestraft. Die Einzelheiten: Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten dem Münchner Landgericht die Einigung vorgeschlagen.
Die frühere Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger hat
den Ausgang des Bestechungsverfahrens gegen Formel-1-Chef
Ecclestone kritisiert. Die Verfahrensbeendigung halte sie für nicht
nachvollziehbar, erklärte sie der Tageszeitung "Neue Westfälische". Bei
Hoeneß habe der Rechtsstaat funktioniert, bei Ecclestone dagegen nicht.
Es sei nicht vertretbar, dass ein Bankmanager wegen Bestechung eine
Freiheitsstrafe verbüße und Ecclestone einfach 100 Millionen Dollar auf
den Gerichtstisch lege, sagte die FDP-Politikerin.
Bernie Ecclestone war Bestechung vorgeworfen worden. Er zahlte einem
früheren Manager der Bayrischen Landesbank 44 Millionen Euro. Der
sollte dafür sorgen, dass die Bank ihre Formel-Eins-Anteile an jemanden
verkauft, der Ecclestone wohlgesonnen ist. Weil die Bayern LB eine
staatliche Bank war, wäre das sogar Bestechung eines Amtsträgers
gewesen. Ecclestone hat schon angekündigt, die 75 Millionen €
innerhalb der Frist von einer Woche zu zahlen. Das dürfte dem Milliardär
nicht schwer fallen. Und das Wichtigste für ihn ist ohnehin: Weil er ohne
Vorstrafe ist, kann er Chef der Formel Eins bleiben.
Ans