Rom. Überlebende des Schiffsunglücks vor der italienischen Küste haben schwere Vorwürfe gegen den Veranstalter erhoben. Über die Zustände während der Evakuierung hieß es, die Besatzung habe trotz der ausbrechenden Panik lange Zeit niemanden in die Rettungsboote gelassen.
Sie habe die Menschen zunächst sogar zurück in die Kabinen geschickt. Dadurch sei eine Panik überhaupt erst ausgebrochen. Beim Aufprall der "Costa Concordia" Freitagnacht auf den Felsen habe es "einen riesigen Krach gegeben". In Durchsagen sei nur von einem technischen Defekt die Rede gewesen.
Die genaue Anzahl der Vermissten ist noch immer unklar, die deutsche Niederlassung der Reederei spricht von mindestens elf vermissten Deutschen. Darunter auch ein Ehepaar aus Ibbenbüren. Der Sohn des Paares hat seine Eltern bei der Polizei als vermisst gemeldet. Die beiden 72 und 68 Jahre alten Rentner waren Urlaubsgäste auf dem Schiff.
Warum das Kreuzfahrtschiff auf Grund gelaufen und gekentert ist, ist ebenfalls nicht geklärt. Das Unternehmen wirft dem Kapitän vor, fahrlässig nah an die Küste der Toskana herangefahren zu sein.
Experten befürchten, dass das gekenterte Kreuzfahrtschiff in tiefere Gewässer absinkt. Die Reederei der "Costa Concordia" macht den Kapitän für das Unglück mit sechs Toten verantwortlich. Das Unternehmen erklärte, Francesco Schettino habe auf eigene Faust ein nicht genehmigtes Manöver vollführt. Der Kapitän ist in Untersuchungshaft.
Tho