Köln. Der Schauspieler Gottfried John ist tot. Er starb am Montag - kurz nach seinem 72. Geburtstag - in der Nähe von München an einer Krebserkrankung. John spielte in Fassbinder-Filmen wie «Die Ehe der Maria Braun» und «Berlin Alexanderplatz» mit. International bekannt wurde der gebürtige Berliner als General im James-Bond-Film «Golden Eye».
Gottfried John wirkte auch an zahlreichen an Fernseh- und Radioproduktionen des WDR mit.
John wird am 29. August 1942 geboren. Die unkonventionelle Mutter hatte sich mit dem Vater vor der Hochzeit über nationalsozialistische Erziehungsideale zerstritten - John kommt unehelich zur Welt, wird Staatsmündel. Sein Zuhause sind immer wieder Kinderheime und Bewahranstalten, «wie in den schlimmsten Klischees, die man über diese Heime kennt: Erniedrigung, Lieblosigkeit, Einsamkeit.» Das Grauen endet, als ihm die Mutter zur Flucht verhilft. Die beiden ziehen nach Paris, wo er auf einem schrottreifen Boot haust und mit 17 zum ersten Mal seine Biografie schreibt, die allerdings mit dem Kahn in der Seine versinkt.
Fast 40 Jahre wird es dauern, bis Gottfried John seine Lebensgeschichte neu aufschreibt und veröffentlicht: In den «Bekenntnissen eines Unerzogenen», geht es um die nie heilenden Narben auf der Seele, das Leben am Abgrund und die Erkenntnis, dass die Entscheidung für die Schauspielerei für ihn lebensrettend war. Von Paris zieht John nach Berlin und nimmt Schauspielunterricht. Noch während des Studiums gibt er sein Bühnendebüt. Schnell wird der Mann mit den markanten Gesichtszügen ein gefeierter Star, spielt Marat und Macbeth, «Helden, auf die ich innerlich schon so lange vorbereitet war».
WDR-Intendant Tom Buhrow würdigte ihn als einen Charakterdarsteller und warmherzigen Menschen.
Hei