Pretoria. Der südafrikanische Nationalheld und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ist tot. Der frühere Staats-Präsident starb in Johannesburg im Alter von 95 Jahren. Seinen letzten großen öffentlichen Auftritt hatte Mandela beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.
Seit einem Jahr musste er immer wieder im Krankenhaus behandelt werden.
Wie der südafrikanische Präsident Zuma mitteilte, starb der 95-Jährige am Abend in seinem Haus in Johannesburg. Mandela sei friedlich eingeschlafen, erklärte Zuma.Bundeskanzlerin Merkel erklärte, aus Mandelas Botschaft der Versöhnung sei ein neues, besseres Südafrika entstanden.
UN-Generalsekretär Ban nannte den Verstorbenen einen Giganten der Gerechtigkeit. Mandelas Kampf für Würde, Gleichheit und Freiheit habe Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst. Bundeskanzlerin Merkel teilte mit, Mandela werde der Welt lange eine Inspiration bleiben. US-Präsident Obama sagte, die Welt habe einen der mutigsten Menschen verloren.
Südafrika trauert um Nelson Mandela
Der große, alte Mann Afrikas ist eine lebende Legende mit außerordentlicher Strahl- und Widerstandskraft. Isolation, Folter, Verrat. Das Regime will Mandela brechen, indem es dessen Kostbarstes, dessen Frau mit den beiden Töchtern, ins Fadenkreuz nimmt.
Die Geschichte des Kampfes gegen die Apartheid überspannt beinahe das gesamte Jahrhundert, beginnend mit der Entstehung des ANC 1912. Das faszinierendste Kapitel dabei ist die bisher nicht erzählte Geschichte des Rivonia Prozesses - elf Monate zwischen Juli 1963 und Juni 1964 - bei dem Nelson Mandela und seine Mitangeklagten letztlich zu lebenslanger Haft im Gefängnis von Robben Island verurteilt wurden.
Es war einer der bedeutendsten politischen Prozess des Jahrhunderts. Er warf moralische und politische Fragen auf, die heute noch so aktuell sind wie vor 40 Jahren. Die Angeklagten waren die Führer des ANC und ihres damals neu gegründeten militärischen Flügels Umkhonto we Sizwe. Angeführt wurden sie von 'Defendant Number One', dem Hauptangeklagten Nelson Mandela; mit auf der Anklagebank saßen Walter Sisulu, Ahmed Kathrada und Govan Mbeki . Sechs der Festgenommenen waren Weiße mit angesehenen Berufen, Architekten, Rechtsanwälte, Industriedesigner, erfolgreiche Männer mit komfortablen Häusern in noblen «weißen» Vororten.
Südafrika nimmt heute Abschied von Nelson Mandela. Zur Trauerfeier sind zehntausende Menschen ins Fußball-Stadion von Johannesburg gekommen. Der Beginn der Trauerfeier hatte sich verzögert, weil es bei strömendem Regen und zahlreichen Verkehrsstaus viele nicht rechtzeitig ins Stadion geschafft haben.
Die Gefangenen wurden ohne Möglichkeit einer Verbindung zur Außenwelt festgehalten, sie wurden verhört und gefoltert. Mandelas historische Vier-Stunden-Rede von der Anklagebank liefert ein kraftvolles Zeugnis dieses Moments, wo er seine Führerschaft in der Anti-Apartheidsbewegung sicherte.
Der Prozess - dem für die Angeklagten drei Monate Einzelhaft ohne Anklage vorausgingen - war ein echter Thriller. Von Anfang an war klar, dass den Angeklagten die Todesstrafe drohte. Die Anklageschrift warf elf Männern die Beteiligung an 222 Sabotageakten vor, mit dem Ziel, Guerillakämpfe in Südafrika zu fördern und einen gewalttätigen Umsturz im Lande sowie die bewaffnete Invasion Südafrikas zu erleichtern; ihre Verschwörung «plane aktiv eine militärische Operation mit feindlicher Absicht».
„Ich bin bereit, dafür zu sterben“
„Aber wenn es notwendig ist, dann ist es ein Ideal, für das ich zu sterben bereit bin.“ Mit diesen Worten schloss Nelson Mandela seine berühmt gewordene Verteidigungsrede im sogenannten „Rivonia Prozess“. Nelson Mandela wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
Mandela hatte wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheidsystem 27 Jahre lang in Haft gesessen. Doch selbst während dieser schwierigen Zeit kämpfte er weiter für seine Ideale. Als der damalige Staatspräsident Botha ihm auf internationalen Druck hin 1985 die Freilassung bei öffentlicher Gewaltentsagung anbot, lehnte er ab - und forderte im Gegenzug die Legalisierung des African National Congress (ANC) und die Abschaffung der Apartheid. Nur zwei Monate nach Amtsantritt des neuen Staatspräsidenten Frederik Willem de Klerk wurde Mandela 1990 entlassen. Kurze Zeit später stand Mandela an der Spitze der Anti-Apartheidbewegung und bereits 1991 waren alle wesentlichen Apartheidgesetze abgeschafft.
1994 wurde er als erster Schwarzer zum Präsidenten des Landes gewählt. Mandela war die Rückgabe des von den Weißen geraubten Landes an die Schwarzen eine seiner wichtigsten selbstgestellten Aufgaben: 30 Prozent der kultivierbaren Erde des Landes sollten in kurzer Zeit wieder an die ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden. Bis heute wurden magere 7 Prozent des geraubten Landes wieder in den Händen der Schwarzen zurückgegeben.
Bis 1999 leitete Nelson Mandela die Geschicke eines Landes, das nach dem Ende der Apartheid innerlich zu zerreißen drohte. Eine hohe Arbeitslosigkeit , ein hohe Gewaltrate und eine massive Ungleichverteilung der Privatvermögen spiegeln nur einige der Probleme, vor denen das Land stand - und nach wie vor steht. Zudem musste das düstere Kapitel der Apartheid aufgearbeitet werden – die Verbrechen der Sicherheitsorgane gegenüber der schwarzen Bevölkerungsmehrheit wurden bis in die späten 1990er Jahre von einer Wahrheits- und Versöhnungskommission untersucht. Von Nelson Mandela eingesetzt, war dieses Instrument nicht unumstritten, kamen doch die zumeist weißen Täter im Falle ihrer Mitarbeit gegenüber der Kommission in den Genuß einer Amnestie. Diese südafrikanische Art der „Geschichtsbewältigung“ sollte schließlich in Ruanda nach dem Genozid an der Tutsi-Minderheit Schule machen.
Seit seinem Rückzug aus der Politik 1999 ist Mandela nur noch selten öffentlich in Erscheinung getreten. Mandela sammelt als Friedensnobelpreisträger, Ex-Staatspräsident, PR-Ikone für Wohlfahrteinrichtungen sagenhafte Summen - überschatten Geiz- und Gier-Affären den Namen des Heros. Und auch aktuell kommt Nelson Mandela nicht zur Ruhe, zwei seiner Töchter wollen ihren Zugriff auf das millionenschwere Familienvermögen einklagen. Ironie dieser ganzen Geschichte, auch die Besitzverhältnisse in der Geburtsstadt von Nelson Mandela sind noch lange nicht geklärt. Mandelas größter Wunsch, einmal in der Erde seiner Heimat begraben zu werden, lässt sich nicht realisieren. Seine letzte Ruhestätte er wohl dort finden, woher er einst kam: in einem kleinen Dorf in der Transkei.
Hei
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