Moers, Borken. Notgedrungen akzeptieren Konzert-Fotografen inzwischen, dass die meisten Musiker nur während der ersten drei Lieder Fotos erlauben – ohne Blitz. In Moers geht der Veranstalter noch eine Stufe weiter.
Die 41. Auflage des Moers Festivals ist für Fotografen zu einer problematischen Veranstaltung geworden. Viele der professionellen Bildjournalisten sind wegen verschärfter Auflagen verärgert. Die akkreditierten Pressefotografen erhielten vorab "Knebelveträge". So wurde das Fotografieren nur für 5 Minuten genehmigt. Dieser Vetrag verhindert die freie Berufsausübung der Bildjournalisten.
Ohne Unterschrift - kein Einlass - keine Fotos
Bei Konzerten am Freitag und Samstag standen Hauptakteure noch nicht auf der Bühne, als Fotografen den Arbeitsbereich verlassen mußten. Am Festivalsamstag haben verärgerte Fotografen die Veranstaltung verlassen, als bei dem Auftritt von "James "Blood" Ulmer", der Bühnengraben gesperrt wurde - obwohl der Künstler noch nicht auf der Bühne stand. Die Festivalleitung schob diesen "Fehler" auf die Sicherheitsleute, die an der Bühne im Festivalzelt die Fotografen kontrollierten. Die Security versichte jedoch, das die Anweisung direkt vom Veranstalter kam. Nachdem es im Pressebereich zu heftigen Disskussionen kam, wurde zwar noch schnell ein weiterer Fototermin für den Auftritt von Ulmer eingerichtet - jedoch zu spät. Regionale Fotografen hatten bereits das Equipment abgebaut.
Festival wird vom Steuerzahler mitfinanziert.
Auf der einen Seite nehmen die Veranstalter gerne Fördergelder an, die direkt aus Steuergeldern finanziert werden und freuen sich auf rege Vorbericherstattung, nehmen aber auf der anderen Seite die Fotografinnen und Fotografen nicht ernst und verweigern ihnen einen ungehindertes Arbeitsumfeld. Fast alle Moers-Festival-Fotografen sind sich einig, dass sich in den letzten Jahren ihre Arbeitsbedingungen verschlechtert haben. Drei Lieder bei vielen Konzerten der Stars ist die Praxis. In Moers sind es fünf Minuten.
Hei