Borken. Ab kommenden Sonntag, 16. Dezember werden Werke des Malers Heiner Schlesing (1901-1992) im Stadtmuseum Borken gezeigt. Der Eintritt ist frei.
"Durch und durch ein Kind unserer Zeit, geistig bewegt, von Problemen erfüllt und von Plänen geplagt, liegt seine Begabung im Erfassen des bewegten Lebens, mit dem Hintergrunde der Großstadt oder – unter dem Eindruck einer längeren Orientreise – mit dem Hintergrund exotischer Städte und Landschaften. Ich wünsche ihm die seinem Wesen entsprechende organische Weiterentwicklung, die wohl weniger im stillen Karlsruhe als in ganz großen Städten vor sich gehen muß."
So lautet das knappe Abschlusszeugnis, das der junge Maler Heiner Schlesing im Sommer 1927 an der Badischen Landeskunstschule zu Karlsruhe erhielt. Seinem Professor, dem konservativen Hans Adolf Bühler, dürfte wohl kaum klar gewesen sein, wie vorausschauend er seinen Meisterschüler damit charakterisierte. Heiner Schlesing schuf ein großes und beeindruckendes Werk, das indes kaum über das Rheinland hinaus bekannt geworden ist. Eine Auswahl präsentiert das Stadtmuseum Borken ab dem kommenden Sonntag, den 16. Dezember, in einer feinen Ausstellung und lädt zur Eröffnung ein.
Mit wachen Sinnen erlebte der 1901 geborene Heiner Schlesing die Aufbrüche, Zäsuren und Katastrophen eines bewegten 20. Jahrhunderts, mit wachen Sinnen erkundete er auf ausgedehnten Weltreisen die vielgestaltigen Kulturen anderer Kontinente. Hungrig ist er auf inspirierende Erfahrungen, deshalb hält er sich mehr in Übersee auf als an seinem neuen Wohnsitz Berlin. Drei Jahre lebt er in der Südsee, ein Jahr in New York, drei weitere Jahre reist er durch Afrika und bringt zahlreiche Porträts, Naturstudien, Skizzen und Aquarelle von fremden Landschaften, von exotischem und modernem Alltagsleben mit, die er zu Gemälden ausarbeitet. Dann kommt der Zweite Weltkrieg, an dem er als Soldat und Kriegsmaler in einer Propaganda-Kompanie teilnehmen muss. Da sein Atelier in Berlin ausgebombt wird, gehen Hunderte von Bildern verloren.
Nach Kriegsende muss Schlesing neu anfangen. 1949 richtet er sich in Köln ein Wohn-Atelier her, arbeitet zum Broterwerb in einem Reklamebetrieb, wird 1956 schließlich als Kunsterzieher an einem Kölner Gymnasium eingestellt und bleibt dieser Aufgabe bis 1972 treu. All die Jahre arbeitet er unermüdlich künstlerisch weiter. In seinem expresionistischen, geometrisch-kubistischen Stil und in seiner engagierten und selbstkritischen Grundhaltung bleibt er den Vorkriegsjahrzehnten und der «Stunde Null» verpflichtet. Die Selbstvermarktung liegt ihm nicht, und der expandierende Kunstmarkt favorisiert mittlerweile andere Richtungen. Als Heiner Schlesing 1992 verstirbt, hinterlässt er ein Oeuvre von 900 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen. Sein prägnanter Sinn für Farbe und Komposition erinnert an große Vorbilder der 1920er Jahre, seine Nachkriegsmotive spiegeln den Geist der Adenauerzeit und des «Wirtschaftswunders» und interpretieren viele wesentliche Aspekte der Zeitgeschichte.
Die Ausstellungseröffnung beginnt um 11:30 Uhr. Begrüßung: Cornelia Baumann (städtische Fachbereisleiterin Kultur und Weiterbildung), Einführung: Dr. Norbert Fasse (Museumsleiter), musikalische Gestaltung: Duo Brot & Tulpen (Münster), Eintritt frei.
Heiner Schlesing
1901 - 1992
Maler, Reisender
Chronist der Nachkriegszeit
16. Dezember 2012 - 10. Februar 2013
Stadtmuseum Borken
- kultureller Ort
Marktpassage 6
46325 Borken
Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag 15.00 - 18.00 Uhr
Sonntag 10.30 - 17.30 Uhr
Montags geschlossen
PD
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